Walpurgis und Maifest - Der Beginn des Wonnemonats
Der Mai, auch Wonnemonat ist der Monat der Liebe. In den Bräuchen unserer Eltern und Grosseltern ging es in der Nacht vom 30. April (Walpurgis) auf den 1. Mai darum, einen Maibaum zu stellen, um einem Mädchen die Liebe zu gestehen oder ein geheimes Liebespaar aufzudecken. Die Maibäume waren hohe, glatte Baumstämme, oben mit einem blumengeschmückten Kranz (schon dieses archetypische Bild deutet klar darauf hin, worum es geht). Die Burschen mussten ihre Geschicklichkeit und Entschlossenheit (oder ihr kühnes Herz und ihre Liebe) mit Hochklettern unter Beweis stellen, und den Maien oben berühren oder der Jungfrau einen solchen überreichen. Es gibt viele Spielvarianten dieser Bräuche*, mit Bändern, Sägemehl, Streichen, Wasser etc, aber es ist unverkennbar, es geht immer um das Eine: um Erotik. Und nicht nur, die Erotik für sich zu entdecken. Nein, darum, dieser Erotik Ausdruck zu verleihen, Kontakte zu knüpfen, oder wie es schön bildlich heisst: anzubändeln. In der Qualität des Monates Mai geht es darum, seine Liebe zu bekennen. Seinen Gefühlen, die in der erwachten Frühlingskraft noch ungezähmt von innen nach aussen keimen, eine Verbindlichkeit und ein Gegenüber zu geben, und diesem Gegenüber Näherzukommen. Was bedeutet das in der aktuellen Situation von Social Distancing. Sich Näherkommen zu Zeiten des Corona?
Anbändeln und Sich Näherkommen mit Social Distancing - ein nicht zu vereinbarer Widerspruch?
Fragen über Fragen
Ich möchte gleich festhalten, ich weiss nicht, was richtig und falsch ist in dieser aussergewöhnlichen Zeit. Und ich empfehle niemanden, sich nicht an die Regeln des BAG zu halten. Widersprüchliche Nachrichten jagen durch den Dschungel der Medien. Ich selber erlebe viele widersprüchliche Momente. Die Ruhe und Entspannung, die seit dem Lockdown in mir eingekehrt ist, möchte ich nicht missen. Aber die Entwicklung hin zu Überwachung (tracking), Diffamierung, Eingriff in die körperliche Integrität (Impfzwang), Machtzentralisierung entsprechen nicht meiner Weltanschauung.
Manchmal bin ich verunsichert, manchmal einfach nur staunend und vor allem fragend.
Die Frage nach der Grundhaltung
Z.B. frage ich mich, welche Grundhaltung unserer Gesellschaft wird ausgedrückt, wenn wir mit solch drastischen Massnahmen von Social Distancing, Selbstisolation, Lockdown und noch weiteren zu erwartenden Massnahmen einem Grippe-Virus begegnen? Zahlreiche ebenso bedrohende Vorkommnisse wie Umweltzerstörung, Suchtverhalten, Suizide, Hungertode und Krieg, die weit zahlreichere Todesopfer oder gar die komplette Zerstörung der Menschheit fordern könnten, lösen nicht solch drastische Massnahmen, wie dieser Virus, aus. Was drückt es aus über das kollektive Verständnis von Gesundheit und Krankheit? Über das Verhältnis zu Leben und Tod? Über das Lebensgefühl, über die Werte von uns Menschen? Über die Verbundenheit mit der Natur, dem Leben, der Menschen untereinander? Wenn wir die Mitmenschen vor allem als krankmachende Keimträger sehen und ihnen nur noch auf 2 Meter Distanz begegnen?
Was drücken diese Massnahmen über die kollektive Grundhaltung unserer Gesellschaft aus?
Ich weiss es nicht.
Könnte es sein, dass diesen Geschehnissen eine Haltung von «Getrennt-Sein» zu Grunde liegen. Wie sehr wir uns nach Nähe und Verbindung sehnen, bevorzugen wir vielleicht doch das kontrollierbare und vielfach eingeübte «Getrennt-Sein vom Leben»? Getrennt vom sozialen Umfeld, den Mitmenschen? Getrennt von der Natur? Getrennt von mir selber? Vielleicht zeugt diese Reaktion von einer riesigen (unbewussten) Furcht, die in uns steckt, in Verbindung zu treten, Nähe zu leben, EinsZuSein?
Und gerade zu dieser Frage bietet die Corona-Zeit auch Chancen. Dieses aufgezwungene Alleinseine kann mich zu mehr Verbindung bringen, mit meinem Herzen. Jede Geste der Zuwendung an meine sonst unbekannten Nachbarn. Jedes Telefonat, welches ich zusätzlich führe. Jede tiefere Auseinandersetzung mit meinen Kindern, Partner*in, Eltern birgt neben der Distanzierung auch die Chance von mehr Nähe und Herzlichkeit, bringt mich zur Überprüfung und Neuorientierung meines Lebens.
Zitat Charles Eisenstein
«Wir können zulassen, dass mehr Getrenntheit und Kontrolle normal werden, im Glauben sie seien nötig um uns Sicherheit zu gewähren, und eine Welt akzeptieren, in der wir uns davor fürchten, einander nah zu kommen. Oder wir können diese Pause, diese Unterbrechung der Normalität zum Anlass nehmen, einen Weg in Richtung Wiedervereinigung, Ganzheitlichkeit, Wiederherstellung von verlorenen Beziehungen und Gemeinschaft und unserer Wiedereingliederung in das Netz des Lebens einzuschlagen.»
Wer Zeit und Musse hat, kann den ganzen Text (sehr lange) hier nachlesen:
Anregung zu einem Mai-Ritual
Ich habe mir überlegt, was uns Menschen im Moment guttun könnte. Mein Vorschlag: ein Mai-Ritual, welches in einem ersten Schritt die Verbindung zu mir und zum Leben stärkt und in einem zweiten Schritt bewusste und unbewusste Anteile in mir verbindet: Animus und Anima, oder in weiblichen Bildern: die beiden Göttinnen-Aspekte Maria und Lilith: Den bewussten, kultivierten Teil in mir. Sowie den unbewussten, abgewerteten, vielleicht allzu lange krampfhaft verdrängten Teil. Beiden Teilen soll eine Heimat gegeben werden. Weg vom Kampf zwischen den «2 Seelen in meiner Brust» was sich auch im Kampf der Geschlechter im Aussen zeigt. Hin zu Vereinigung, Extase, aus dem Vollen schöpfen können.
Ablauf Ritual
Für das Ritual nimm dir 2 oder mehr Stunden Zeit. Das vorgeschlagene Ritual kannst du in deinen Spaziergang einbauen, oder zuhause machen, alleine oder mit Liebespartner*in feiern. Wenn es kein Gewässer (Bach, Brunnen, See) auf deinem Spazierweg hat, nimm ein Gefäss und eine Wasserflasche mit. Auch ein Handtuch ist empfehlenswert.
Verlasse dein gewohntes Wahrnehmen und Denken, geh über «eine Schwelle», z.B. über ein Holzstück oder in den Wald. Oder wenn du zuhause bist, zünde eine Kerze oder Räucherstäbchen an.
Geh zuerst zum Wasser (oder hol dir eine Schüssel mit Wasser), setz dich zum Wasser und spüre, was das Wasser in dir auslöst. Nach einer Weile geh in direkten Kontakt mit dem Wasser, sei es, indem du dir ganz bewusst deine Stirn (3. Auge) netzt. Oder dein Gesicht, deine Füsse, oder ob du ein «Maibad» machen möchtest. Wenn ihr zu zweit seid, könnt ihr euch gegenseitig mit Wasser berühren, benetzen, bespritzen...
Mach, was sich für dich grad stimmig und lustvoll anfühlt, ohne Vorstellungen oder Bewertungen. Lade die Kraft des Wassers ein, z.B. Reinigung, Einweihung, Ursprung und Lebenskraft. Vielleicht kannst du spüren, wie das Wasser deine Säfte ins Fliessen bringt. Oder dich klärt und befreit, nimm deine Körperreaktionen und Gefühle, den tieferen Kontakt zu dir einfach wahr, im Sinne von Dankbarkeit und Ehrergebung an Dich und das Leben.
Mach dich weiter auf den Weg in dieser Haltung. Finde nun auf dem Weg (oder in deiner Wohnung, deinem Garten oder indem du 2 Tarotkarten ziehst) 2 Naturgegenstände: einen Gegenstand für deine bewusste, ausgebildete, kultivierte Seite. Also, die Seite, die dich auszeichnet, eine Fähigkeit, Stärke von dir, die du an dir schätzt.
Der zweite Gegenstand steht für deinen ungezähmten, wilden, vielleicht auch ungeliebten Teil in dir.
Finde wieder einen Platz wo du dich wohl und sicher fühlst. Erzähle (dir selber oder Partner*in) über die beiden Gegenstände/Teile in dir. Erzähle und höre zu, ganz aus dem Herzen, ohne Zensur, Beurteilung oder Analysieren. Lass die Kraft der Bilder und Gefühle wirken. Lass den Gegenstand als Altar für deine Spuren zurück. Hinterlasse alles so, wie es die Natur schaffen würde.
Bedankt euch. Bedankt euch bei der Natur, beim Wasser, beim Du, für dein Sein und fürs Leben...
Geh zurück, geh wieder über die Schwelle in dein Normalbewusstsein. Spüre, was diese Bilder in dir auslösen und verändern. Vielleicht verändert es deine Sicht auf dich oder Partner*in. Vielleicht lösen die Bilder neue Gefühle, Bedürfnisse und Kommunikationsmöglichkeiten aus.
Ich wünsche uns allen, auch mit Social Distancing viel Sinnlichkeit, Erotik und Verbindung. Verbindung mit allen Anteilen in mir und Verbindung mit dem Leben und dem Du
Anita Shalum
P.S. Wer mit mir zusammen ein Ritual feiern möchte, darf gerne Kontakt mit mir aufnehmen, ich freue mich darauf.
P.P.S. Wer eine intensivere Begleitung von mir zum Thema Verbindung meiner inneren Anteile, Maria und Lilith umarmen sich, macht am besten einen kostenlosen Gesprächstermin mit mir.
*Wer mehr über Bräuche, Mythen und Sagen von Mitteleuropa und die ursprüngliche (und gegenwartswirksame) Bedeutung erfahren möchte, findet das in den Büchern von Ursula Seghezzi.
Aktuelle Veranstaltungen
Jahreszeiten-Impulstage
4 Samstage 2020
25. Jan Geburt
4. April Frühlingsgefühle
22. August Erfüllung
24. Oktober Tod
10 - 18.00 Uhr in Luzern
"Leichter Leben Lernen" mit kinesiogischen Balancen, Aufstellungs-Sequenzen und Ritualen
Daten Impulsabend mit Astrologie: Alle 2 Wochen, Donnerstag Abend
Familienstellen
Sa/So 14./ 15. November 2020
10 - 18.00 Uhr in Luzern
"Mit Wurzeln zu Flügeln" durch Familienstellen
Auf Anfrage feiere ich ein Ritual oder eine Zeremonie mit Ihnen. Sei es Hochzeit, Geburt/Taufe, Inititation (Pubertät), Lebensübergang (Wechseljahre, Pesionierung), Tod oder Trennung. Wir finden gemeinsam eine massgeschneiderte Form für Sie. Auch zu den Jahreszeiten oder Mondzyklen kreire ich gerne lebensunterstützende Feiern.
Die 4 Jahreszeiten (21.März, 21. Juni, 23. September, 21. Dezember) sind Wandlungsphasen. Jede hat eine eigene Qualität, die alle gleichermassen für Entwicklung nötig sind, auch die "Zwischenzeiten (1. Mai, 1. August, 1.November, 1. Februar). Die obenstehende Grafik ist aus dem Buch von Ursula Seghezzi „Das Wissen vom Wandel“ S.125, van Eck Verlag entnommen, welche mir von der Autorin zur Verfügung gestellt wird. Sie zeigt die Bedeutungen der verschiedenen Stationen im Jahr und deren ständiges Wandlungs- und Entwicklungspotenzial (kann auch übertragen werden aufs ganze Leben, auf den Tag, auf eine Krise, aufs Ein-und Ausatmen). Das Jahresrad oder Lebenskompass ist uralt und kommt in den verschiedensten Kulturen vor (Medizinrad, Ying-und Yang-Zeichen). Es vermittelt tiefes Wissen und bietet Lebenshilfe, weil wir Menschen ebenfalls Natur sind und nach diesen Rhythmen gestimmt...
https://umainstitut.net Ursula Seghezzi und David Wagner
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