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Frühlingsgefühle

Autorenbild: AnitaAnita

Die Vögel mit ihrem Gezwitscher und die längerwerdenden Tage verraten es schon seit Wochen. Jedoch die kühlen Temperaturen anfangs März liessen nicht wirklich Frühlingsgefühle aufkommen. Erst seit einigen Tagen besteht kein Zweifel, man riechts, schmeckts, fühlt es: den Frühling.


Mit aller Gewalt drängt der Frühling mit aller Kraft nach aussen. Ungefragt, ob ich schon bereit bin, mich der Welt zu zeigen. bei deraufsteigenden Energie, die dem Osten und der Luft zugeordnet ist (was sich sehr gut beobachten lässt in der Planzenwelt, bei der Spargel. Sie ist das Frühlings-Statussymbol: Sie richtet sich kerzengerade auf, durchbohrt mit unglaublicher Schubkraft von unten die dunkle, schwere Erde des Winters, strebt wie magisch angezogen der Luft und dem Licht entgegen! Es gibt Menschen, die im Frühling eine Depression entwicklen, weil diese Schub-Frühlingskraft sehr viel Stress auslöst.


Die Farbe der Frühlingsrituale ist weiss und deutet noch auf Unverbindlichkeit hin. Aber nach der Frühlings-Tag- und Nachtgleiche (21. März) muss die Entscheidung fallen. Was manifestiere ICH in der Welt?

 

Raus aus dem Schoss, Rein in die Materie

Kaum wird es etwas wärmer reagiert auch der homo sapiens mit Aufbruch: Nach draussen gehen, mit und ohne Rädern, bewegen, sich und die Umgebung schön machen z.B. Hecken schneiden, alles nicht vom Winter „gefressene“ (z.B. Blätter und Ästchen) wegräumen, Motorräder hervorholen und pützeln, Primeln pflanzen, Balkon fegen. Alles riecht und schmeckt nach Frühling. Es wird wieder alles drangesetzt, sich der Aussenwelt zu zeigen, sehen und gesehen werden, oder sogar, wie in gewissen Osterbräuchen (harmloserweise beim Eiersuchen und -tütschen, ausgefeilter bei speziellen Osterläufen): sich messen, konkurrieren, kämpfen. Dabei ist nicht zu übersehen, dass die aufkeimende Frühlingskraft ganz klar mit der

(wieder- oder frisch-) erwachenden Sexualität, sprich Lebenskraft, zusammenhängt.


Frühlingsanfang 21. März

Der 21. März ist im Jahresrad ein neuralgischer Punkt, es ist die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche. Tag und Nacht sind genau gleich lang. Der für mich springende Punkt: ab dem 22. März sind die Tage länger als die Nächte. Das Licht übernimmt also den Lead (zugegebermassen hat das Licht immer den Lead, aber gemeint ist, das zunehmende Licht! In den Kreis dieser Grafik könnte nämlich das Ying-Yang-Symbol draufgelegt werden. Die helle Seite mit dem schwarzen Punkt würde „oben“, bei der Sommerposition stehen. Dann wäre noch klarer ersichtlich, dass es ab dem 21. März dem Hellen, dem Aktiven, Sichtbaren, Materiellen, also der Yang-Energie entgegengeht).


Über die Schwelle gehen

Was bedeutet es für mich, an dieser „Schwelle“ zu stehen: zwischen „kuschlig- transformierendem-Winter-und-sich-in-der-warmen-Stube-naährend-gemütlich- einrichten“ und „vorwärts-eh-aufwärtsstrebendem-Frühling-der vollsten- Entfaltung-und-Sichtbarwerdung-ja-Veräusserlichung-des-Sommers- entgegengehen“? (Ist es möglich, diesem Assoziationen-Erguss zu folgen?) Bei einigen wird pure Freude aufkommen, bei einigen (und dazu gehörte ich früher) ist es vielleicht auch mit Stress verbunden. Von vielen Menschen, die von Depressionen betroffen sind, kenne ich das. Hier an dieser Schwelle werden wir mit unseren Widerständen dem Leben gegenüber konfrontiert. Denn nichts macht uns ja bekanntlich mehr Angst als das eigene Licht, die eigene Grösse.


 

Unverbindlichkeit vs Verbindlichkeit

Im letzten Newsletter hab ich eine Hymne auf die Unverbindlichkeit geschrieben. Die Unverbindlichkeit als Ventil, dem Druck, des „Alles richtig machen wollen/müssen“ entgegenzuwirken. Unverbindlich bleiben als moderne Devise und Antwort auf Leistungsdenken. Diese Unverbindlichkeit hat was...ich hab es ausprobiert. Hat mir viel Freude gemacht. Bis ich plötzlich vor lauter phantastischen und zahlreichen Urlaubsideen zeitlich und finanziell kapitulieren musste und einiges absagen oder aufs nächste Jahr verschieben musste (mit leicht bitterem Beigeschmack). Der Frühling bringt es an den Tag: das Leben ist konsequent verbindlich...da gibt es kein vielleicht. Die Blumen drängen mit ihren Köpfen aus der Erde, da gibt es kein Pardon und keine Wahl (zum Glück, wär doch schade, um jede „fehlende“ Blume).

Das will jetzt nicht heissen, dass Unverbindlichkeit schlecht oder unnötig ist. Nein, ich bleibe dabei, die Unverbindlichkeit ebenfalls als Qualität zu sehen: Neugierigkeit, Fragen ohne Antworten stellen, Absichten und Kräfte ausprobieren...auch in der Natur gibt es dieses Unstete: das Wetter. Es zeigt uns, dass dieses „Immer-wieder-anders“ seine Berechtigung hat. Gerade im Frühling werden Pflanzen geprüft und abgehärtet mit unberechenbaren Einflüssen, mal mit Frost, mit Sonne, mit Schnee. So haben meiner Ansicht nach beide Kräfte ihre vollste Berechtigung, die absolute Verbindlichkeit und die durcheinanderwirbelnde Chaos-Energie.


Ich bin eine Kirschblüte...Ob sie sich auch solche Fragen stellt? Oder ist es eine ausschliessliche Gabe des Menschen, einen freien Willen zu haben und etwas Selbstgewähltes materialisieren zu können?


Als was und wen zeige ich mich der Welt?

Wenn Sie nun über die Schwelle gehen, am 21. März (dazu lade ich dich ein, zu einem „Schwellengang“, ein "Gang in die Natur, mit einer veränderten Optik"). Folgende Frage kann Sie dabei begleiten: Als was und wen zeigst du dich der Welt? Haben Sie sich das schon überlegt oder nehmen Sie einfach wieder dieselben Blumenkisten und das Motorrad aus dem Keller? Klar ist, wir sind Mensch, Mann oder Frau (beginnen etwa hier schon die ersten Widerstände); als Tochter, Sohn, Schwester, Bruder geboren (ohjeh, Familie, muss das sein?) Mutter, Vater (verlieren mit zunehmenden Alter an Relevanz). Oder zeigen wir uns als Umweltaktivist, Zivilcouragierter, Workohlic, als graue Maus oder als Handyjunkie und Langweiler (die beiden Rollen aktuell am häufigsten) Oder definiere ich mich einfach über meinen Beruf? Aber ist das meine vollste Entfaltung, mein Erblühen und Fruchtbringen?


Freud- oder Lustwesen?

Wie wärs mit Glückskind oderLicht in Menschenform. Oder gar Freud- und Lustwesen? Ziemlich uncool, viel zu emotional, esoterisch und entblössend? Aber vielleicht unsere tiefste Sehnsucht?

Ich meinerseits nehme es grad sehr ernst mit „Nachaussengehen“. Ich kandidiere für den Gemeinderat in Vitznau. Sichtbarer könnte es für meine Verhältnisse fast nicht gehen. So stelle ich mir täglich x Fragen: Für was stehe ich, für was gehe ich, wo sage ich ja, wo nein. Verbindlichkeit pur!

 

Lust auf mehr Jahreszeitenwissen und Rituale?


 

Auf Anfrage feiere ich ein Ritual oder eine Zeremonie mit Ihnen. Sei es Hochzeit, Geburt/Taufe, Inititation (Pubertät), Lebensübergang (Wechseljahre, Pesionierung), Tod oder Trennung, wir finden eine massgeschneiderte Form für Sie. Auch zu den Jahreszeiten oder Mondzyklen lassen sich lebensunterstützende Feiern kreieren.


Die 4 Jahreszeiten (21.März, 21. Juni, 23. September, 21. Dezember) sind Wandlungsphasen. Jede hat eine eigene Qualität, die alle gleichermassen für Entwicklung nötig sind, auch die "Zwischenzeiten (1. Mai, 1. August, 1.November, 1. Februar). Die obenstehende Grafik ist aus dem Buch von Ursula Seghezzi „Das Wissen vom Wandel“ S.125, van Eck Verlag entnommen, welche mir von der Autorin zur Verfügung gestellt wird. Sie zeigt die Bedeutungen der verschiedenen Stationen im Jahr und deren ständiges Wandlungs- und Entwicklungspotenzial (kann auch übertragen werden aufs ganze Leben, auf den Tag, auf eine Krise, aufs Ein-und Ausatmen). Das Jahresrad oder Lebenskompass ist uralt und kommt in den verschiedensten Kulturen vor (Medizinrad, Ying-und Yang-Zeichen). Es vermittelt tiefes Wissen und bietet Lebenshilfe, weil wir Menschen ebenfalls Natur sind und nach diesen Rhythmen gestimmt...


https://umainstitut.net Ursula Seghezzi und David Wagner


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